Denken im Wandel.
Wir leben in Zeiten, in denen Veränderung zur Normalität geworden ist. In Zeiten multipler Krisenerfahrungen suchen wir nach Orientierung, neuen Perspektiven, veränderten Referenzrahmen. Transformation ist notwendig – eine solche Verwandlung lässt sich nicht mit Hilfe gewohnter Denk- und Handlungsmuster anstreben. Konstruktives Umdenken ist gefragt, kreatives Experimentieren und das Beziehen klarer Standpunkte, um den eigenen Blick zu schärfen. Das philosophische Denken bietet dazu inhaltlich wie methodisch Anknüpfungspunkte: Schon seit der Antike ist die Philosophie eine Expertin darin, Grenzen auszuloten, Gewohntes auf den Prüfstand zu stellen und das eigene Denken zu klären. Ein solches Denken braucht Raum und den Mut, diese Räume zu betreten, um im Wandel für Orientierung zu sorgen – die nicht nur das Eigene, sondern das in den Blick nimmt, was wir für das Richtige halten.
Solche analogen wie digitalen Räume zu schaffen, ist das Anliegen der denkraeume, die 2005 entstanden sind, um die Philosophie als Lebenspraxis zu vermitteln und akademische Wissenschaft mit lebendigen Fragen der Gegenwart zusammen zu denken – gemeinsam.
Ins Offene denken lernen.

Wie finden wir Antworten auf die Fragen, die sich jeden Tag neu zu stellen scheinen? Was gibt Halt und wie finden wir die Kraft in all der Verunsicherung trotzdem zuversichtlich und tatkräftig in die Zukunft zu sehen?
Der kenianische Philosoph Bayo Akomolafe hat die schönen Worte gesagt: “Times are urgent. So let us slow down.” Denn vielleicht ändert sich die Welt auch und gerade in Momenten, in denen wir nicht eingreifen, nicht verändern wollen und doch wach und aufmerksam auf die Suche nach Antworten gehen. Im Angesicht globaler Krisen scheint dies das Gegenteil notwendiger Veränderungen und Neuausrichtungen, aber möglicherweise liegt gerade in der bewusst gewollten Verlangsamung eine der notwendigsten Transformationsschritte. Nur in der Besinnung und Vertiefung schaffen wir Raum für Regeneration, für Wachstum und Heilung. In meinem jüngsten Essay für das Onlinemagazin changeX geht es um die Kraft des Responsiven, der Begabung, analoge wie digitale Antworten zu suchen und darin den Anfang menschlicher Verantwortung zu erkennen – auch wenn wir darin nicht immer endgültige Lösungen garantieren können.
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Dr. Ina Schmidt
Geb.1973, Studium der Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg bis 1998. Ab 1999 wissenschaftliche Mitarbeit und Forschung zur Frage des Einflusses der Lebensphilosophie auf das frühe Denken Martin Heideggers. Abschluss der Promotion 2004, Gründung der denkraeume 2005. Autorin philosophischer Sachbücher für Erwachsene, Kinder und Jugendliche u.a. bei der Edition Körber und im Carlsen Verlag. Engagement in verschiedenen Bildungsprojekten, seit 2018 Referentin im Team des Projekts der “Gedankenflieger. Philosophieren mit Kindern” am Literaturhaus Hamburg und Philosophin der Radiomaus im WDR seit 2021. Außerdem Mitglied im Ideenrat des Zentrums für gesellschaftlichen Fortschritt in Frankfurt sowie des Expertennetzwerks der Liechtenstein Academy, sowie Referentin des Netzwerks Ethik heute in Hamburg. Von 2018-2021 verschiedene Lehraufträge an der Professional School der Leuphana Universität sowie der Universität Rostock.
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