Philosophie im Dialog

Die Philosophie kommt in der menschlichen Fähigkeit zum Ausdruck, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Das gelingt nur im gemeinsamen Austausch und braucht die Bereitschaft zum kooperativen Denken. Dieses Streben hat im Laufe ihrer Geschichte viele Schulen und Denkrichtungen hervorgebracht, die alles andere als einheitliche Überzeugungen und Schwerpunkte vertreten – aber darin Möglichkeiten und Perspektiven aufzeigen, wie wir selbst zu einer Überzeugung kommen können. Die philosophische Praxis stellt die Frage nach dem „guten Leben“ und ist damit Teil der Ethik. Ihr geht es darum, eigene Handlungsleitlinien, Werte und mögliche Moralvorstellungen zu formulieren, ohne sie gleichzeitig festzuschreiben. „Was sollen wir tun?“ – mit dieser schlichten Frage hat der Philosoph Immanuel Kant eines der zentralen Anliegen der Philosophie beschrieben. Nicht allein das „Denken“, sondern das Denken als Grundlage des Handelns steht im Mittelpunkt einer philosophischen Praxis. Dazu gehören zwei zentrale Fähigkeiten, die das Philosophieren als zentrale menschliche Kulturtechnik beschreiben: Das Hinterfragen von Selbstverständlichkeiten und das Differenzieren von Begriffen – im Kontext von zeitlichem Wandel und neuen Erkenntnissen. Jede Frage ist ein möglicher Ausgangspunkt der Philosophie.

Mein aktueller Fokus:

Wie leben wir mit Unterschiedlichkeit und der Unstimmigkeit, die mit Vielfalt und Diversität zwingend einhergehen muss? Die laute Empörung und das gedankliche Abgrenzen, das sich oft sehr wohl auf Ablehnung, aber selten auf konstruktives Weiterdenken einlässt, ist für mich gerade ein wichtiger Faktor im gemeinsamen Denken mit Kindern und Jugendlichen – eine Aufgabe, bei der philosophische Fragen schon wunderbare Gespräche und manche überraschende Gedanken angeregt haben.